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Thomas Seidenberg

Krisenmanagement auf Jugendreisen

Im Interview mit Thomas Seidenberg von ts | medialog

Wir haben Thomas Seidenberg getroffen, um mit ihm über Krisenmanagement in der Touristik, insbesondere auf Jugendreisen, zu sprechen. Wie genau seine Arbeit aussieht und wie er dich als Jugendreise-Veranstalter unterstützen kann, erfährst du hier.

Was ist unter Krisenmanagement zu verstehen?

Es gibt zahlreiche Formen von Krisen und Notfällen, die touristische Unternehmen nachhaltig treffen können – mit Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen. Weil im Falle einer Krise schnelles Handeln wichtig ist, ist Krisenmanagement auch Präventivarbeit. Hier bieten wir verschiedene Bausteine wie Workshops und Krisensimulationen an. Wir analysieren bereits vorab die individuellen Risiken, die sich für das Unternehmen ergeben können und helfen, Krisen zu vermeiden, oder deren Folgen zu mildern.

Außerdem sind wir rund um die Uhr 365 Tage im Jahr über unsere ts|medialog-Notruf-Bereitschaft erreichbar. Im Falle einer Krise unterstützen wir unsere Kunden bei allen relevanten Vorfällen umfassend mit unserem leistungsfähigen Netzwerk – auch unabhängig von Schadensereignissen. Unser interdisziplinäres Experten-Netzwerk besteht aus Journalisten, Notfallpsychologen und Rechtsanwälten unter Einbeziehung öffentlicher Institutionen.

Wie lange bist du selbst schon in diesem Bereich tätig?

Seit mehr als 15 Jahren bin ich selbst als geschäftsführender Gesellschafter der ts|medialog GmbH als Veranstalter für Gruppenreisen tätig und seit über 10 Jahren im Bereich Krisenmanagement. Inzwischen verfügen wir über viel praktische Erfahrung aus mehr als 85 Krisenfällen.

Was sind Beispiele für Krisen, die im schlimmsten Fall während eines Feriencamps auftreten können?

Die Risiken und Krisen sind vielfältig. Dazu zählen Naturkatastrophen, technische Unglücksfälle, Unruhen oder terroristische Anschläge, Gesundheitsrisiken, Kriminalität und Gewalt. Konkret können das zum Beispiel sein: Hochwasser und Waldbrände, Unfälle z. B. durch Verschleiß und mangelhafte Wartung, mangelnde Hygiene, medizinische Notfälle, eine Häufung von Krankheitsfällen, der Vorwurf oder der tatsächliche sexuelle Missbrauch oder sexuelle Belästigung.

Was sind deine Tipps für ein gutes Krisenmanagement. Gibt es eine Checkliste, die du empfehlen kannst?

Ein gutes Krisenmanagement zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es auf die jeweilige Krisensituation und auf die betriebsspezifischen Belange zugeschnitten ist und die Mitarbeiter zum Thema sensibilisiert und geschult sind. Man stößt immer wieder auf Vorlagen- und Mustermappen, die versprechen durch eine akute Krise zu führen. Das kann meiner Ansicht und Erfahrung nach jedoch nicht zum Erfolg führen.

Gibt es präventive Maßnahmen, die jeder Jugendreise-Veranstalter vor der Reise beachten sollte?

Vor allem mangelnde Vorbereitung wird in einer Krise zum Problem. Der Jugendreise-Veranstalter sollte bereits im Vorfeld einen individuellen, touristischen Krisenplan entwickelt haben, einen Krisenstab gebildet, und sich durch Übungen auf einen Krisenfall vorbereitet haben. Im Rahmen einer Bedrohungsanalyse können wir außerdem gemeinsam mit unseren Kunden die Risiken ermitteln, die sich für das individuelle Unternehmen ergeben können. So können wir schon vorab Gefahrenquellen reduzieren oder vollständig vermeiden. Auch externe Dienstleister sollten vorab einer Prüfung unterzogen werden. Es sollte sichergestellt sein, dass auch diese die nötige fachliche Eignung haben und bezüglich Sicherheit, Notfallmanagement und Haftpflichtversicherung gut aufgestellt sind.

Ab wann sollte ein Profi wie du mit ins Boot geholt werden und wie lange kann ich als Veranstalter meine Krisen selbstständig managen?

Wir empfehlen, bereits vorab einen Profi mit ins Boot zu holen, damit dieser im Vorfeld das individuelle Unternehmen und seine spezifischen Risiken kennenlernen kann. Im Ernstfall bleibt keine Zeit, dass sich ein externer Dienstleister zunächst mit den Besonderheiten des Unternehmens vertraut macht. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Dienstleister mit den spezifischen Anforderungen der Branche vertraut ist und über die nötige Sensibilität für touristische Themen verfügt.

Du hast das ccm “certified crisis management”-Siegel entwickelt. Wie können Veranstalter das Siegel erhalten?

Für eine Zertifizierung mit dem Gütesiegel „ccm – certified crisis management“ muss das Reiseunternehmen unter anderem folgende Qualitätskriterien erfüllen:

Der Jugendreise-Veranstalter

  • verfügt über einen schriftlich fixierten Krisenplan, der festgelegten Anforderungen genügen muss.
  • kann einen vorab festgelegten Krisenstab bilden. Die Mitglieder des Krisenstabes sind benannt.
  • schult Mitarbeiter/innen regelmäßig zu krisenrelevanten Themen und kann dies belegen.
  • verfügt über eine vertraglich vereinbarte externe Unterstützung im Krisenfall.
  • ist ständig 24/7 telefonisch für seine Kunden erreichbar.
  • erbringt den Nachweis, dass eine Haftpflichtversicherung für Personen- und Sachschäden mit einer Mindestdeckungssumme für Personenschäden von 5 Mio. € je Schadensereignis vorliegt.

Das Zertifizierungsprogramm steht Kunden und Nicht-Kunden von ts|medialog gleichermaßen offen. Voraussetzung für das Führen des Gütesiegels ist der Abschluss eines Lizenzvertrages. Die Antragsunterlagen können bei ts|medialog angefordert werden.

Wie oft wird überprüft, ob ein Veranstalter noch den Kriterien des ccm-Siegels entspricht? 

Die Gültigkeit des Zertifikats beträgt nach Ausstellung drei Jahre und muss danach neu beantragt werden. Wenn in dieser Zeit die Voraussetzungen für das Führen des Siegels nicht mehr gegeben sind, kann das Siegel auch vorab entzogen werden.

Welchen Vorteil haben Jugendreise-Veranstalter von dem Siegel? 

Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Krisenmanagement-Prozesse in der Touristik durch große Qualitätsunterschiede auszeichnen. Bei einigen Veranstaltern wird sogar ganz auf die Vorbereitung auf krisenartige Vorfälle verzichtet. Das Zertifizierungsprogramm haben wir entwickelt, um die Qualität des Krisenmanagements für Reisende und auch für Geschäftspartner in der Touristik transparent zu machen. Mit diesem als Marke eingetragenen Gütesiegel werden ausschließlich Reiseveranstalter zertifiziert, die sich durch besonders hohe Qualitätsstandards im Krisenmanagement auszeichnen.

Hast du zum Abschluss noch ein Beispiel aus der Praxis für uns?

Inzwischen haben wir Erfahrungen aus mehr als 85 Krisenfällen. Darunter zum Beispiel bei der Bewältigung direkter Folgen von Terroranschlägen wie in Barcelona, London, Berlin, Sri Lanka und Nizza und bei schweren Busunfällen mit Personenschäden und Todesfolgen. Ziel muss immer sein, im Krisenfall allen Beteiligten zu helfen, umfassend zu unterstützen und das gute Image des Veranstalters zu bewahren. Mit einer guten Krisenprävention durch unser interdisziplinäres Netzwerk aus den Bereichen Krisenkommunikation, Notfallpsychologie, Recht, Krisenlogistik und öffentliche Institutionen und durch eine schnelle und professionelle Intervention im Krisenfall gelingt es uns, schlimmere Folgen für das Unternehmen abzuwenden.


Du möchtest dich durch besonders hohe Qualitätsstandards im Krisenmanagement auszeichnen und damit das Vertrauen der Eltern in deine Jugendreise verstärken? Dann melde dich für die Zertifizierung mit dem ccm-Siegel oder mit weiteren Fragen dazu jederzeit an unsere Kundenberater unter der 030 – 86 800 10 60 oder direkt an Thomas Seidenberg.

Thomas Seidenberg ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der ts|medialog GmbH, die seit über 15 Jahren Gruppenreisen als Reiseveranstalter durchführt. Er und sein Team sind daher mit den spezifischen Anforderungen des operativen touristischen Geschäfts umfassend vertraut.

Porträt von Thomas Seidenberg

Kontaktdaten

Thomas Seidenberg

ts|medialog GmbH

Detmolder Str. 78, 33604 Bielefeld

kontakt@ts-medialog.de

0521 – 96768-0

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Romie

Romie zieht als kreativer Kopf des Online-Magazins mit besonderem Geschick die Fäden, sobald es rund um PR und Marketing geht. Wenn sich Journalisten bei Juvigo melden, bildet sie die sympathisch-aufgeweckte Stimme hinter dem Team - und das aus erfahrener Überzeugung! Als Kind war Romie das ein oder andere Mal in den Reiterferien, ihr Herz gehört aber dennoch bis heute den Action-Camps, obwohl sie früher Neptunfeste als ihren Erzfeind auserkoren hatte. Stattdessen standen Nachtwanderungen und Schnipseljagden auf dem Lieblingsprogramm! Heute vertreibt sich Romie ihre Freizeit mit Nähen, Radfahren und dem Backen köstlicher Spezialitäten. Außerdem unternimmt sie viel mit Familie und Freunden.

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