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Im Interview mit dem StartingUp-Magazin

Björn Viergutz über etablierte Travel-Startups in der Corona-Krise

Das StartingUp-Magazin hat mit etablierten Travel-Start-ups gesprochen, um zu erfahren, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf ihr Geschäft hat. Auch Björn Viergutz, Gründer und Geschäftsführer von Juvigo, war dabei. Wie die ursprüngliche Pläne von Juvigo für das Jahr 2020 waren und wie es 2021 weitergeht, lest ihr im vollständigen Interview.

Den im StartingUp-Magazin erschienenen Originalartikel findet ihr hier: Travel-Start-ups und Corona.


Was waren ursprünglich eure Pläne für das vergangene Jahr bevor Corona kam? 

In den Jahren vor der Pandemie sind wir jährlich um 250 Prozent gewachsen, haben also im Durchschnitt den Umsatz in jedem Jahr mehr als verdreifacht. Für 2020 wollten wir den Umsatz um mind. 100 Prozent steigern – also verdoppeln. Im Januar und Februar haben wir dieses Ziel erreicht. Doch dann kam Corona.

Wie seid ihr mit der Situation dann umgegangen? 

Mit dem Ausbleiben der Buchungen ab März 2020 haben wir zunächst alle Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, um die Kosten unter Kontrolle zu behalten. In dieser Zeit habe ich gemeinsam mit den dualen Studenten, Auszubildenden und Werkstudenten (also allen, die man nicht in Kurzarbeit schicken kann) den Laden geschmissen. Auf all diese – teilweise noch sehr jungen – Kollegen bin ich unfassbar stolz! Gleichzeitig freut es mich auch, die Loyalität der Mitarbeiter in Kurzarbeit zu sehen. Alle hatten Verständnis für die Situation und waren glücklich, als sie wieder an die Arbeit gehen konnten und niemand hat sich in der Zeit für einen neuen Arbeitgeber entschieden. Im Laufe des Jahres konnten wir immer mehr Kollegen aus der Kurzarbeit holen, sodass ab Oktober wieder das komplette Team mit voller Kraft dabei war. 

Wie hat sich das Geschäft entwickelt?

Insgesamt wurde Juvigo durch die Corona-Pandemie stark getroffen: Zunächst wurden alle Reisen über die Osterferien 2020 abgesagt und es war lange nicht klar, ob Ferienreisen für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien stattfinden können. Das war für alle sehr frustrierend: für Kunden, für Geschäftspartner und auch für die Mitarbeiter. Hier war es besonders herausfordernd, die Bedürfnisse aller Parteien im Blick zu behalten und sowohl für die Eltern als auch für die Veranstalter als zuverlässiger Ansprechpartner da zu sein. In diesem Punkt hat Juvigo aber einmal mehr gezeigt, dass der Service höchsten Ansprüchen gewachsen ist und wir gemeinsam gestärkt aus dieser Krise herauskommen können. So konnten nahezu alle Sommer- und Herbstcamps im Inland unter Einhaltung der Hygienekonzepte stattfinden. Bei der Ausarbeitung von Hygienekonzepten und Pandemieplänen hat Juvigo die Branche maßgeblich unterstützt. 

Insgesamt hat die Qualität der Reisen nicht unter Corona gelitten. Trotz erschwerter Bedingungen, in enger Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsämtern und unter Einhaltung von strengen Hygienekonzepten wurden die Ferienreisen in gewohnt hoher Qualität durchgeführt. 

Wie hat Corona Krise euer Unternehmen verändert? 

Die Corona-Pandemie hat Juvigo internationaler gemacht und uns einen zusätzlichen Entwicklungsschub gegeben – sowohl unternehmerisch, als auch persönlich. Technisch waren wir bereits sehr gut aufgestellt und konnten das gesamte Team sofort ins Homeoffice schicken. Entscheidungen werden nun öfter dezentralisiert getroffen, wodurch sich gerade die jungen Mitarbeiter sehr stark entwickeln konnten und innerhalb ihrer Positionen enorme Verantwortung übernommen haben. Man kann also ganz klar sagen, dass wir als Organisation gestärkt aus der Krise gehen und sich unser Geschäftsmodell bestätigt hat. 

Wo steht ihr jetzt und was sind eure Ziele für 2021? 

Die Vorausbuchungen für den Sommer liegen erwartungsgemäß noch unter Vorkrisenniveau, da sich quasi ganz Europa zurzeit noch im Lockdown befindet. Jedoch steigen die Neubuchungen stetig an, je näher der Sommer rückt. Die Entwicklung hin zu einem starken Last-Minute-Geschäft haben wir bereits im vergangenen Jahr festgestellt. Dies wird sich 2021 noch einmal verstärken. Sobald sich die Lage beruhigt und die Temperaturen wärmer werden, sehnen sich alle nach Urlaub und die Kinder zusätzlich nach sozialen Kontakten. Die Buchungen des gesamten Sommergeschäfts werden sich demnach auf einen noch kürzeren Zeitraum konzentrieren.

Die internationalen Teams arbeiten seit Herbst 2020 am Aufbau vier weiterer europäischer Plattformen, die seit März 2021 online sind. Ziel ist es für 2021 in den neuen Ländern – Spanien, Portugal, Österreich und Schweiz – erfolgreich zu starten. In den bestehenden Märkten – Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich – haben wir das Ziel, ein moderates Wachstum zu erreichen. 

Was sind eure Learnings aus dem letzten Jahr?

Die Krise hat uns sicherlich einige Learnings eingebracht. Eines der wichtigsten Learnings für mich persönlich war es, noch mehr Verantwortung abzugeben und da wirklich auf meine Mitarbeiter zu vertrauen. Natürlich habe ich ihnen auch vorher vertraut, aber gerade gegenüber Homeoffice war ich vor der Krise eher konservativ eingestellt. Doch es klappt wunderbar! Jeder kennt seine Aufgaben, übernimmt mehr und mehr Verantwortung und davon profitieren sowohl das Unternehmen als auch die Mitarbeiter persönlich. 

Ein ganz elementarer Teil unserer Unternehmenskultur ist es, jungen Leuten viel Vertrauen zu schenken und sie in ihrer Entwicklung zu fördern und zu stärken. Ich habe gemerkt, dass diese Verantwortung die jungen Leute motiviert. Das funktioniert natürlich nur, wenn sie dabei stets unterstützt werden und sich nicht alleine gelassen fühlen! Aber ich denke, dass wir das ganz gut hinbekommen!

Euer Tipp an Start-ups die jetzt gründen wollen

Die Corona-Krise hat vieles – gerade in der Reisebranche – auf den Kopf und auf den Prüfstand gestellt. Innovative und disruptive Geschäftsmodelle haben jetzt vielleicht mehr Chancen auf Erfolg als in einer Phase, wo es der Touristik sehr gut ging und es keine Notwendigkeit für echte Innovationen gab.

Möchtet ihr noch weitere interessante Infos von euch mitteilen?

Wir freuen uns, dass wir trotz der Corona-Pandemie weiter wachsen und sind deshalb immer auf der Suche nach neuen Kollegen, die uns dabei unterstützen können. Interessierte finden bei uns offene Stellen für Professionals, Young-Professionals, Auszubildende und duale Studierende.

5 / 5. Insgesamt: 1

Romie

Romie zieht als kreativer Kopf des Online-Magazins mit besonderem Geschick die Fäden, sobald es rund um PR und Marketing geht. Wenn sich Journalisten bei Juvigo melden, bildet sie die sympathisch-aufgeweckte Stimme hinter dem Team - und das aus erfahrener Überzeugung! Als Kind war Romie das ein oder andere Mal in den Reiterferien, ihr Herz gehört aber dennoch bis heute den Action-Camps, obwohl sie früher Neptunfeste als ihren Erzfeind auserkoren hatte. Stattdessen standen Nachtwanderungen und Schnipseljagden auf dem Lieblingsprogramm! Heute vertreibt sich Romie ihre Freizeit mit Nähen, Radfahren und dem Backen köstlicher Spezialitäten. Außerdem unternimmt sie viel mit Familie und Freunden.

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